
Die türkische Bedeutung des Wortes Ehli Beyt lautet „die Angehörigen des Hauses“. Diese Angehörigen sind nicht irgendwelche Angehörigen, sondern die Angehörigen des Hauses des Propheten Muhammed. Dies sind die Angehörigen im Hause des Propheten Muhammed, die den Lebensstil lebten und dort die positiven Eigenschaften bezüglich Moral und Anstand in der Erziehung erfahren haben.
Es besteht Einigkeit in den sunnitischen und alevitschen Quellen darüber, wer die Angehörigen des Hauses sind. In der überwiegenden Mehrheit der sunnitischen Hauptquellen bestehen die Angehörigen aus dem Propheten Muhammed (s. a. a. s.), dem Imam Ali bin Ebi Talib, der Tochter des Propheten und gleichzeitig Ehefrau des Imam Ali Fatima sowie die Enkelkinder des Propheten aus der Ehe des Imam Ali und seiner Frau Fatima Hasan und Hüseyin (für Quelle siehe Fußnote 3*). Der Prophet hat dem ihm nahestehenden heiligen Selman zu seinen Angehörigen (= Ehli Beyt) gezählt. (2*)
Beispiele zu der Stellung der Ehli Beyt im Koran sowie deren Wissen
Sure Ahzap, Vers 33:
„Oh Ehli Beyt! Hierdurch will Gott von euch, ihr Angehörigen des Hauses, die Unreinheit fernhalten und euch die höchste Reinheit gewähren.“
Nachdem dieser Vers hinabgesandt wurde, nahm der Prophet Mohammed seine Nachkommen - Ali, Fatma, Hasan und Hüseyin - unter sein Gewand und sprach:
„Oh Gütiger! Dies sind meine Ehli Beyt. Beseitige alle Arten von Missstände, Fehler und Sünden von ihnen und mache sie rein.“
(für Quellen siehe 1* und 3*)
Dieser Vers zeigt, dass Ehli Beyt, Ali, Fatima, Hasan und Hüseyin, fern von jeglicher Schuld und Bosheit ist. Sie wurden von Gott als sündenfrei bestimmt. Die Angehörigen (= Ehli Beyt) sind fern von Lügen, Hinterhältigkeit, Unzuverlässigkeit, Bevorzugung, Habgier, Grausamkeit und jeglichem Übel. Deren Wesen ist geprägt von Recht und Gerechtigkeit, welche sie zu jeder Zeit und in allen Lebenslagen stets einzusetzen wissen. Ehli Beyt ist mit einem unendlichen Wissen ausgerüstet. Im gegenteiligen Fall wäre die Schaffung der Gerechtigkeit erst gar nicht möglich. In diesem Zusammenhang ist es für die Gemeinde das richtigste und ergiebigste, wenn die Angehörigen des Hauses an die Staatsführung gelangen. Hinsichtlich der Umsetzung einer nachhaltigen und ordentlichen Erziehung und Bildung des Volkes besitzt nur Ehli Beyt diese Fähigkeit.
Sure Ahzab, Vers 56:
„Wahrlich, Allah sendet Segnungen auf den Propheten, und Seine Engel bitten darum für ihn. O ihr, die ihr glaubt, bittet (auch) ihr für ihn und wünscht ihm Frieden in aller Ehrerbietung.“
Als der Prophet diesen Vers seinem Umfeld vorlas, antworteten diese ihm:
„O Gottes Gesandter! Wir wissen wie wir Frieden wünschen, jedoch wissen wir nicht, wie wir dich segnen sollen!“
Der Prophet antwortete ihnen:
„Ihr könnt mich folgendermaßen segnen: Oh Herr! So wie du deinen Segen und Zustimmung Abraham und den Angehörigen seines Hauses erteilst, erteile den Segen und die Zustimmung auch Muhammed und seinen Angehörigen! Du bist es würdig, gelobt zu werden und erhaben!“ (*4)
Die angesehensten sunnitischen Quellen, welche diesen Vers gedeutet haben, haben Ehli Beyt und Al-i Muhammed identisch wiedergegeben, wie es auch bekannt war. Diese Besonderheit der Ehli Beyt nimmt auch in allen muslimischen Fürbitten für den Propheten Muhammed teil. Es ist gewollt, dass jeder Muslim während er den Propheten seinen Segen ausspricht, die Ehli Beyt daran teilhaben lässt. Dies bestätigt die Erhabenheit der Ehli Beyt. Ehli Beyt ist nicht irgendeine Gemeinschaft, Ehli Beyt besteht aus Personen, welche im Gebet eine erhabene Position genießen. Die Umfeld des Propheten lebenden Personen besetzten diese Erhabenheit jedoch nicht. Die Erhabenheit der Ehli Beyt kann nicht mit dem Umfeld des Propheten, welche diese Erhabenheit nicht besitzt, auf eine Stufe gestellt werden.
Muhammed ibn İdris eş-Şafii, verstorben 204 nach der Hicra, Imam der Schafiiten (= schafiitische Schule des sunnitischen Bekenntnisses ) sagt eins in seinem Gedicht:
„Oh Ehli Beyt! Wer euch nicht in seinem Gebet einschließt, dessen Gebet wird nicht erhört!“ (5*)
Sure Al-i Imran, Sure 59-61:
"Wahrlich, Jesus ist vor Gott wie Adam, den Gott aus Staub erschuf, als er sprach: "Er sei!" und er war.
Das ist die Wahrheit, die der Herr dir offenbart. So zweifle nicht daran, wie manche es tun!
Wenn jemand mit dir darüber debattieren möchte, nachdem Wir dir dieses Wissen offenbart haben, so sage: "Kommt herbei! Laßt uns unsere Söhne und die eurigen, unsere Frauen und die eurigen und uns selbst und euch herbeirufen und Gott anflehen, er möge Seinen Fluch gegen die Lügner ausstoßen.""
Auf diese Offenbarung hin, nahm der Prophet Muhammed zu dem Schwur mit den Christen, als seine Söhne die Imame Hasan und Hüseyin, seine Tochter Fatima, anstatt seiner Frau sowie mit sich selbst den Imam Ali. (6*)
Nach dieser Schilderung im Koran kann schlussgefolgert werden, dass die Imame Hasan und Hüseyin dieselbe Stelle innehaben wie seine Söhne. Diesen Versen zufolge, hat der Imam Ali denselben Stellenwert wie der Prophet Muhammed. Der erhabene Gott hat im Koran folgendes erwähnt:
„Wahrlich, Gott hat Adam, Noah, die Familie Abrahams und die Familie Imrans vor allen Menschen und Völkern auserwählt. Ein Geschlecht, von dem einer aus dem anderen stammt und Gott ist allhörend, allwissend.“ (Al-i Imran Sure, Vers 33-34)
Die Vorkommenschaft der vorherigen Propheten wurde durch Gott auserwählt und über alle Menschen gestellt. Gleicherweise die Imame Hasan und Hüseyin, die dieselbe Stelle innehaben wie seine Söhne, auserwählt und über alle Menschen gestellt. Würde von der Weiterführung des Prophetentums nach dem Tod des Propheten Muhammed die Rede sein, so wären zweifellos die Imame Hasan und Hüseyin die nachfolgenden Propheten. Gleiches gilt auch für den Imam Ali, den er hat den gleichen Stellenwert wie der Prophet. Die Imame Ali, Hasan und Hüseyin sind keine Propheten, jedoch besitzen sie die gleiche Erhabenheit eines Propheten. Sie selbst sind wie die vorherigen Propheten von Gott aus auserwählt und über alle Menschen gestellt. Sie sind die höchste Autorität, die an die Staatsmacht kommen sollten sowie die notwendige Erziehung und Bildung dem Volk weitergeben können.
Sure Sura, Vers 23:
Sprich: "Ich verlange von euch keinen Lohn dafür, es sei denn die Liebe zu den Verwandten."" Und dem, der eine gute Tat begeht, verschönern Wir sie noch. Wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Dankbar."
Nach dieser Aussage im Vers hat man den Propheten gefragt, wer die Verwandten, die in dem Vers erwähnt werden, denn sind.
Auf die Frage antwortete der Prophet:
„Die im Vers genannten Verwandten sind Ali, meine Tochter Fatima und deren Söhne Hasan und Hüseyin.“ (7*)
Die alevitischen Quellen haben hinsichtlich der Bindung zwischen Koran und Ehly Beyt ausführlichere und umfangreichere Information mitgeteilt. Diesbezüglich gibt es auch Sunnitische Gelehrte, die diese Aussage bestätigen. Der im Jahr 110 nach der Hijra verstorbene Gelehrte Ebu Bekir Muhammed bin Sirîn el-Basri hat diesbezüglich eine unterstützende Aussage gemacht:
„Ali hat den Koran zusammen mit den Erläuterungen zu den Versen geschrieben. Wäre dieses Buch auffindbar, wäre darin viel Wissen enthalten.“ (8*)
Unter den nahestehenden Personen des Propheten, der für sein Koranwissen bekannte Abdullah bin Mesud sagte:
„Den Koran kann man in sieben verschiedene Richtungen deuten. Und jede dieser Richtung hat eine offenkundige und eine verborgene Seite. Ali bin Ebi Talib besitzt das Wissen sowohl über die offenkundige als auch über die verborgene Richtungen.“ (9*)
Nahl Sure, Vers 43:
„Fragt doch die Kenner der Heiligen Bücher, wenn ihr selbst es nicht wißt!“
Als man Imam Ali nach diesem Vers gefragt hatte, antwortete er: „Wahrlich bei Gott wir (Ehli Beyt) sind die Kenner der Heiligen Bücher, wir sind die Leute des Wissens, wir sind die Quelle der offenkundigen und der verborgenen Seite der Verse. Ich hörte wie Gottes Gesandte Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn uns seiner Familie, folgendes sagte:
„Ich bin der Ort des Wissen und Ali ist die Pforte zu diesem Ort. Wer dieses Wissen will, soll zu seiner Pforte kommen.“ (10*)
Der Imam Ali sagte zu einer Person namens Musaffah el-‚Âmiri: „Oh mein Bruder des Âmir-Stammes! Frage mich über die Worte Gottes und seinen Gesandten Muhammed. Wir Ehli Beyt kennen die Worte Gottes und seinen Gesandten Muhammed am Besten.“ (11*)
Der Imam Ali sagte:
„Tag und Nacht betrat ich immer uneingeschränkt die Wohnstätte des Propheten Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn uns seiner Familie. Wenn ich in fragte antwortete er mir und wenn ich schwieg, so erzählte er mir. Ich habe alle ihm übersandten Verse gelesen und deren Auslegung und verborgene Bedeutung gelernt. Der Prophet betete zu Gott, dass ich das von ihm Gelernte nicht vergesse. Alles Wissen über das Unerlaubte, Erlaubte, Befehle, Verbote, Gehorsamkeit und Aufsässigkeit ist mir im Gedächtnis geblieben. Ich habe nichts vergessen. Gottes Gesandte legte seine Hand auf meine Brust und sprach: „Oh Gott, fülle sein Herz mit Wissen, Auffassungskraft,Weisheit und göttlichem Licht“ Daraufhin sprach er zu mir: „Der erhabene Gott hat mich benachrichtigt, dass meine Gebete über dich erhört wurden.““ (12*)
Der Imam Ali sagte: „Wahrlich bei Gott ich werde auf alle von euch mir gestellten Fragen antworten. Fragt mich über Gottes Buch (Koran). Wahrlich bei Gott werde ich euch über jeden Vers, wofür dieser offenbart wurde, ob er bei Tag oder bei Nacht, auf einer Ebene oder auf einem Berg hinabgesandt wurde, berichten.“ (13*)
Der Imam Ali sagte: „Als Gottes Gesandter Prophet Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn uns seiner Familie, verstarb, schwor ich, dass ich nicht ruhen werde, ehe ich all die Versen zu einem Buch zusammen geführt habe. Ich habe mich nicht zur Ruhe gesetzt, bis ich den Koran zu einem Buch zusammengestellt habe.“ (14*)
Der vom Imam Ali zusammengeführte Koran, beinhaltete die Versen, in der Form wie sie hinabgesandt wurden, dessen Auslegung und Deutung. Die Versen, in der Form wie sie hinabgesandt wurden, sind ohne Auslegung und Deutung. Dies ist der uns heute vorliegende Koran. Um den Koran richtig und ordnungsgemäß zu verstehen, benötigen wir die Auslegungen und Deutungen. Um den Koran richtig und ordnungsgemäß zu verstehen, ist die einzige Anlaufstelle Ehli Beyt und die von ihnen abstammenden zwölf Imame.
Bisher haben wir nur die vorhandenen Informationen Hauptquellen der Sunniten
Die Berichte über die Bindung zwischen Ehli Beyt und Koran wurden bisher nur aus den sunnitschen Hauptquellen wiedergegeben. Nun werden wir die Bindung zwischen Koran und Ehli Beyt, die von den Imamen der Ehli Beyt übertragen worden sind und auch in alevitischen Hauptquellen vorhanden sind wiedergeben.
Die Bindung zwischen Ehli Beyt und Koran in alevitischen Quellen
Der Prophet Muhammed sprach an Gadir Humm zu mehreren 10.000 Menschen folgendes: „Oh ihr Menschen! Schaut, dass ihr den Koran euch eigen macht und die Verse lernt. Haltet euch an die Versen des Korans, welche eindeutige Vorschriften beinhalten und bleibt fern von Versen, welche zweideutig ausgelegt werden können. So wahrlich bei Gott, kann die Wahrheit des Korans und dessen Auslegung nur von Ali erläutert werden, seine Hand halte und hebe ich nun in die Luft. Denn er ist nach mir euer Befehlshaber. Ali bin Ebi Talib ist mein Bruder und euer Wegweiser, den ich für euch bestimmt habe. Ihm zu folgen, ihn als Befehlshaber anzuerkennen hat mir der erhabene Gott mitgeteilt.“ (15*)
Der Prophet Muhammed verkündete: „Ali und ich sind die Ersten, die immer Dagewesenen sowie die Letzten, die immer Bleibenden. Ali und ich sind die Vorangehenden. Ali und ich sind die Preisenden. Ali und ich sind die Fürbittenden. Ali und ich sind Gottes Wort. Ali und ich sind Gottes Besonderen. Ali und ich sind die Geliebten Gottes. Ali und ich sind das Gesicht Gottes (Ali und ich sind die Anlaufstelle, die zu Gott führt). Ali und ich sind Gottes Seite (Anm. d. Verf.: Wer zu uns kommt, ist auf Gottes Seite). Ali und ich sind Gottes Schwur (Anm. d. Verf.: Ali und ich sind alles, worauf Gott im Koran geschworen hat). Ali und ich sind Gottes Gewahrsam. Ali und ich sind der Schatz der göttlichen Offenbarungen. Ali und ich sind der Ort des verborgenen und unsichtbaren Wissens Gottes. Ali und ich sind die Quelle der niedergesandten Verse. Ali und ich sind der Kern der Bedeutung der Verse. Der Erzengel Gabriel kam zu unserem Haus herab. Ali und ich sind der Ort der Heiligkeit Gottes. Ali und ich strahlen den Kern des Wissens aus. Ali und ich sind der Schlüssel der Barmherzigkeit und Gnade. Ali und ich sind die Quelle des Segen. Ali und ich sind die Würde der Gemeinde. Ali und ich sind die Herren der Imame. Ali und ich sind der erhabene Ort der Zeiten. Ali und ich sind die Wissenden und die Herren der Menschen. Ali und ich sind die Befehlshaber über die Städte. Ali und ich verfügen über die Genügsamkeit, die Führung, den Schutz, die Wegweisung, und die Leitung. Ali und ich verfügen über den Erlösungsweg. Ali und ich sind der rechte Weg im Himmel als auch auf Erden. Ali und ich verfügen über den rechten Weg sowie über den beständigen rechten Zustand. Wer an Ali und mich glaubt, glaubt an Gott. Wer sich gegen Ali und mich stellt, stellt sich gegen Gott. Wer an Ali und mir zweifelt, zweifelt auch an Gott. Wer Ali und mich zu recht kennt, kennt Gott zu recht. Wer sich von Ali und mir entfernt, entfernt sich von Gott. Wer Ali und mich befolgt, befolgt Gott. Ali und ich sind die Mittel, um an Gott zu gelangen. Durch Ali und mich gelangt ihr zum Einverständnis Gottes. Nur Ali und mir stehen die Sündenfreiheit, die Führung und die Weisung auf den rechen Weg zu. Nur Ali und ich erhalten die Mitteilungen Gottes, verfügen über die Menschen und sind berechtigt zum Dasein als Imam. Ali und ich sind die Quelle des Kernwissens. Ali und ich sind die Tür der Barmherzigkeit und Gnade. Je näher ihr Ali und mir kommt, desto ferner bleibt ihr von den Sünden. Ali und ich sind der Kern, um Gott zu Recht Folge zu leisten. Ali und ich sind das erhabenste Vorbild Gottes. Ali und ich sind der erhabenste Beweis Gottes über die Menschen. Ali und ich sind der felsenfeste Griff, wer sich daran hält, gelangt zur Erlösung.“ (16*)
Der Prophet Muhammed verkündete: „Ali ist die Auslegung des Buches Gottes (Koran). Ali ist die Person, die zum Koran auffordert. Das Erlaubte und Unerlaubte sind weit mehr als meine Aufzählungen darüber. An derselben Stelle kann ich euch etwas erlauben, danach verbieten. Euer Versprechen über die Annahme meiner Worte wurde mir von Gott befohlen. Der erhabene Gott hat befohlen, dass ihr den Befehlshaber der Gläubigen Ali und die nach ihm kommenden von Ehli Beyt stammenden Imame als Wegweiser annehmt. Oh ihr Menschen, schaut, dass ihr den Koran euch eigen macht und die Verse lernt. Haltet euch an die Versen des Korans, welche eindeutige Vorschriften beinhalten und bleibt fern von Versen, welche zweideutig ausgelegt werden können. So wahrlich bei Gott, kann die Wahrheit des Korans und dessen Auslegung nur von Ali erläutert werden, seine Hand halte und hebe ich nun in die Luft. Denn er ist nach mir euer Befehlshaber. Ali bin Ebi Talib ist mein Bruder und euer Wegweiser, den ich für euch bestimmt habe. Ihm zu folgen, ihn als Befehlshaber anzuerkennen hat mir der erhabene Gott mitgeteilt.“ (*17)
Der Prophet Muhammed verließ in Begleitung der Imame Hasan und Hüseyin sein Haus und sprach zu seiner Gefolgschaft folgendes: „Oh ihr Menschen! Das sind Hasan und Hüseyin die euren Propheten am Nächsten Stehenden, die Angehörigen seines Hauses, sein Nachkommen und seine Nachfolger. Gott hat sie beide mit seiner Erhabenheit hervorgehoben. Gott hat sein Geheimnis den beiden gegeben. Gott stattet sie beide mit seinem geheimen und unbekannten Wissen aus. Gott gab beiden die Führung über seine Diener. Gott hat beide über sein tiefstes Wissen ermächtigt. Gott hat beide über sein Kernwissen gelehrt und sie über seine Diener ermächtigt sowie über sie als Befehlshaber bestimmt. Gott hat sie über die von ihm gesandten Verse des Korans als Weise bestimmt. Gott hat die Engel unter ihren Dienst gestellt. Gott hat sie beide über seinen Besitz als Bevollmächtigte bestimmt. Gott ließ sie beide zu seinem Geheimnis gelangen. Er wählte beide aus, um sein Wort an das Volk zu übermitteln und sein Befehl über sie zu verwirklichen. Gott hat beide für seine Religion als Zeichen bestimmt. Gott hat beide über seine Diener als seine Zeugen und über seine Länder als Zufluchtsstätte bestimmt. Beide sind die Imame, die den rechten Weg sichern, sie sind die Begabtesten, dem Propheten am Nächsten stehenden und seine Nachkommenschaft. Beide sind erhabene Herren und die in der Mitte stehende Gemeinde. Beide sind das erhabene Wort, die Herren über die Weltvölker, sie führen uns zu der Güte und der Barmherzigkeit hin. Beide bieten Schutz und Sicherheit für all diejenigen, die bei ihnen Zuflucht suchen und eine Erlösung für diejenigen, die sich an sie festhalten. Wer sich unter ihren Befehlen stellt, wird glücklich und wer sich gegen sie stellt, wird schmerzerfüllt sein. Wer sich an beide bindet, wird von Leid gerettet und wer sie verlässt, gerät aus dem rechten Weg und verliert. Beide führen zu Gott, sie sprechen nur gottgewolltes und handeln nach den Befehlen Gottes. Die Versen des Korans wurden in ihr Haus herab gesandt und der vertraute Engel Gabriel wurde beiden geschickt.“ (18*)
Der Prophet Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn und seiner Familie, verkündete: „Ali ist mein Bruder, mein Vertreter, mein Nachfolger und derjenige, der an meiner Stelle verkündet. Wen ihr von ihm den rechten Weg verlangt, wird er euch zum rechten Weg führen. Wenn ihr ihn befolgt, werden ihr gerettet und wenn ihr euch gegen ihn stellt, werdet ihr vom rechten Weg abkommen. Gott sandte mir den Koran herab, wer sich gegen den Koran stellt, gerät aus dem rechten Weg und wer das Wissen des Korans von einem anderen als von Ali verlangt, wird Zunichte gehen.“ (19*)
Der Prophet Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn und seiner Familie, verkündete: „ Oh Ali! Du bist mein Bruder und ich bin dein Bruder. Ich bin als Prophet auserwählt worden und du bist dazu auserwählt, Imam zu werden. Ich verfüge über das Wissen der Offenbarung und du verfügst über das Wissen der Auslegung der Verse.“ (20*)
Der Prophet Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn und seiner Familie, verkündete: „Oh Ali! Du wirst den Leuten über die Auslegung des Korans, welche sie nicht wissen, lehren.“
Der Imam Ali frage: „Oh du Gottes Gesandter! Wonach soll ich nach dir deine Botschaft verkünden?“
Der Prophet antwortete: „Du wirst den Menschen die Auslegung der Koranstellen, welche ihnen schwer fallen, verkünden.“ (21*)
Der Prophet Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn und seiner Familie, verkündete: „Wer nach seinen Anschauungen den Koran auslegt, begeht einen Fehler, auch, wenn er das Richtige sagt.“ (22*)
Ebu Said el-Hudri, einer der Muslime in seiner Umgebung des Propheten, sprach: „Ich fragte den Gesandten Gottes (Prophet Muhammed) über die Person in folgendem Vers: „Derjenige, der über Wissen von der Schrift verfügte, sagte“ (Sure Ameise, Vers 40). Darauf sagte mir der Prophet: Diese Person ist der Wesir (Anm. d. Verf.: Repräsentant eines Herrschers) von Salomo, dem Sohn Davids. Daraufhin fragte ich ihn über die Person in folgendem Vers: „Sprich: "Allah genügt als Zeuge zwischen mir und euch, und auch der, der Kenntnis der Schrift hat.“ (Sure Donner, Vers 43). Welche Person ist in diesem Vers gemeint? Der Prophet antwortete: „Diese Person ist mein Bruder Ali, der Sohn des Ebu Talib.“ (23*)
Ein Ungläubiger fragte den Befehlshaber der Gläubigen, Imam Ali, über Verse im Koran, die eine ähnliche Bedeutung haben. Daraufhin antwortete Imam Ali folgendes:
„Gott hat für das Wissen geeignete Menschen bestimmt und hat seine Diener verpflichtet, ihnen Folge zu leisten. Darüber sagte er: „Gehorchet Allah und dem Gesandten und denen unter euch, die zu befehlen haben!“ (Sure die Frauen, Vers 59). Wieder sprach er: „Wenn sie es jedoch (für sich behalten und) vor den Gesandten und vor diejenigen von ihnen bringen würden, die zu befehlen haben, würden diejenigen von ihnen es wissen, die der Sache wirklich nachgehen können.“ (Sure die Frauen, Vers 83). Wieder sprach er: „Ihr Gläubigen! Fürchtet Allah und haltet es mit denen, die die Wahrheit sagen!“ (Sure die Reue, Vers 119). Wieder sprach er: „Die einzig richtige Deutung wissen Gott und Diejenigen, die über tiefgreifendes, fundiertes Wissen verfügen.“ (Sure das Haus Imran, Vers 7). Wieder sprach er: „Und ihr sollt die Häuser betreten durch ihre Türen.“ (Sure die Kuh, Vers 189). Die in diesem Vers gemeinten Häuser, sind die Propheten, die von Gott als Häuser des Wissens, bestimmt worden sind. Die Türen dieser Häuser sind die Imame, die von den Propheten als Wegweiser für die Gemeinde bestimmt worden waren. Wer außerhalb der Befehlsgewalt der der Gemeinde überlassenen Imame handelt, ihrem Wort nicht folgt, sich an die von ihnen gesetzten Grenzen und Gesetze nicht hält, die von ihnen bestimmte Umsetzung nicht durchführt und außerhalb ihrer Religionslehre handelt, dessen gute Taten werden nicht anerkannt und zurückgewiesen. Diejenigen, die sich gegen die Imame stellen, werden Ungläubige sein, auch wenn sie die Eigenschaften des Glaubens haben. Der erhabene Gott hat seine Worte in drei Gruppen geteilt: einen Teil hat er so bestimmt, dass sowohl Wissende als auch Unwissende diesen verstehen. Einen weiteren Teil hat er für diejenigen bestimmt, die einen klaren und reinen Verstand haben, feinfühlig und angenehm sind, die Fähigkeit zur Unterscheidung besitzen sowie deren Herz Gott dem Islam geöffnet hat. Den letzten Teil hat er für seine Engel und für diejenigen, die über tiefgreifendes, fundiertes Wissen verfügen, bestimmt. Gott hat seine Wort deshalb so bestimmt, damit diejenigen, die die Stelle des Propheten zu Unrecht beanspruchen, nicht behaupten können, dass sie von Gott ein tiefgreifendes, fundiertes Wissen erhalten hätten. Somit sind die Unrechtmäßigen gezwungen, sich an das Wissen der über sie als Befehlshaber gestellten Ehli Beyt Imame, denen sie sich gegenüber in der Folgeleistung anmaßend verhalten haben, zu binden.“ (24*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sagt: „Ich bin das Auge Gottes. Ich bin die Hand Gottes. Ich bin die Seite Gottes. Ich bin die Tür Gottes.“ (25*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sagt: „Ich bin das Wissen Gottes. Ich bin das Herz Gottes, das alles beherzigt. Ich bin die sprechende Zunge Gottes. Ich bin das blickende Auge Gottes. Ich bin die Hand und Seite Gottes.“ (26*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sprach als er die Stelle des Kalifats antritt: „Oh ihr Menschen! Bevor ihr mich verliert, fragt mich! Dieses Wissen (Anm. d. Verf.: das Wissen des Imams) ist das Wissen des Propheten Muhammed, Gottes Segen und Gruß über ihn und seine Familie, das er mir gegeben hat. Ich habe das Wissen der Vorgänger und Nachfolger. Wahrlich bei Gott, würde man mir einen angenehmen Sitzplatz zur Verfügung stellen, würde ich mich darauf setzen und den Angehörigen der Thora mit der Thora, den Angehörigen der Psalmen mit den Psalmen, den Angehörigen der Bibel mit der Bibel und den Angehörigen des Korans mit dem Koran ihre Religion lehren. Zudem würden sogar alle von Gott gesandten heiligen Schriften sprechen: „Ali sprach die Wahrheit und er lehrte das Wissen, welches Gott mit uns herab sandte!“
Ihr lest den Koran Tag und Nacht, weiß einer von euch den Inhalt des Korans, so wie es sich gehört?
In Gottes Schrift (Koran) steht geschrieben: „Gott hebt auf, was Er will und bestätigt, was Er will. Und bei Ihm ist der Ursprung der Schrift.“ (Sure Der Donner, Vers 39). Wäre dieser Vers nicht vorhanden, würde ich euch alles, was in der Vergangenheit geschehen ist, was in der Zukunft geschehen wird und was bis zum jüngsten Tag bevorsteht mitteilen. Bevor ihr mich verliert, fragt mich!
Wahrlich bei Gott, der alles zu Recht geschaffen hat, würde ich euch, wenn ihr mich fragt, Vers für Vers, über die Inhalte der Verse mitteilen, ob sie (Anm. d. Verf.: die Verse) bei Tag oder Nacht, in Mekka oder Medina, auf dem Weg oder in der Ortschaft, hinsichtlich der Vorschriften gelten oder nicht mehr gelten, die Vorschriften und eine ähnliche Bedeutung beinhalten sowie die Form und die wirklich gemeinte Bedeutung, herab gesandt wurden!“ (27*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali hat 40 Tage lang jeden Morgen mit seiner Gemeinde dieselbe Sure in Kufe (Anm. d. Verf.: heutige Ortschaft im Irak) vorgelesen. Unter den Anwesenden befanden sich Heuchler, die untereinander folgendes sprachen: „Wahrlich bei Gott der Sohn des Ebu Talibs kann den Koran nicht lesen. Könnte er ihn lesen, würde er weitere Suren vorlesen!“
Der Imam Ali sprach, nachdem er dies mitbekam, folgendes: „Wehe denjenigen, die das sagten! Ich weiß alle die im Koran vorkommenden Verse, welche ihre Gültigkeit verloren und diese bewahren, eine Vorschrift beinhalten, die mehrdeutig sind, die zueinander- und auseinander führen und die Buchstaben, die ihre Bedeutung bilden. Wahrlich bei Gott, weiß ich weshalb, an welchem Tag und an welchem Ort jeder Buchstabe dem gesandten Gottes (Prophet Muhammed) herab gesandt wurde. Wehe ihnen!
Lesen sie den nicht folgenden Vers des Korans: „Das steht bereits in den früher offenbarten Schriften, in den Schriften von Abraham und Moses.“ (Sure der Allhöchste, Vers 18 f.) Wahrlich bei Gott ich verfüge über das Wissen dieser Schriften. Dies habe ich von dem Gesandten Gottes geerbt und der Gesandte Gottes hat es von Abraham und Moses geerbt. Wehe ihnen! Wahrlich bei Gott, hat Gott über mich folgendes offenbart: „Damit Wir es euch zur Lehre machen und ein bewußtes Ohr es aufnimmt und beherzigt.“ (Sure die Wahrheitsstunde, Vers 12)
Als die Muslime in seiner Umgebung und ich beim Propheten anwesend waren und ihm eine Offenbarung hinab gesandt wurde, erzählte er uns über die Bedeutung dieser Verse. Die Erzählungen über die Verse prägte ich mir ein. Die Muslime in seiner Umgebung dagegen verstanden sie nicht und fragten, als wir den Propheten verließen: „Was sagte er vorhin?“ (Sure Muhammed, Vers 16: Und unter ihnen sind manche, die dir zuhören, dann nachdem sie dich verlassen hatten, sagten sie zu denjenigen, denen das Wissen zuteil wurde: "Was sagte er vorhin?" Diese sind diejenigen, deren Herzen ALLAH versiegelte. Und sie folgten ihren Neigungen.) (28*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sprach: „Oh ihr Menschen! Fürchtet euch vor Gott und gebt den Menschen kein Urteilt über etwas, das ihr selber nicht kennt! Ein Teil des Gesprochenen des Gesandten Gottes wurde von den Muslimen in seiner Umgebung für eine andere Bedeutung zugrunde genommen und es gibt auch Aussagen des Propheten, wer diese nicht an seine richtige Stelle setzt, hat mit den Hadisen des Propheten gelogen!“
Einer der ihm zuhörenden Gefolgsleuten des Imam Ali stand auf und sagte: „Oh du Befehlshaber der Gläubigen! Was machen wir mit dem Wissen, welches uns die Menschen, die in der Umgebung des Propheten gelebt haben, aus dem Koran gaben?“
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali antwortete: „Fragt die Angehörigen des Hauses (Ehli Beyt) des Propheten über das Koranwissen!“ Also nicht die Muslime, die in seiner Umgebung gelebt haben! (29*)
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sprach: „Oh ihr Menschen! Alles, was ihr fragt und wissen wollt, ist im Koran vorhanden. Wer dieses Wissen lernen will, soll mich fragen!“ (30*)
Dem Imam Ali wurden über Auslegung/Schlussfolgerung einiger Koranversen Fragen gestellt. Als einer der Fragenden behauptete, im Koran würden sich mehrdeutige Verse befinden, die nicht der Wahrheit entsprechen, sprach der Imam Ali folgendes:
„Die Heuchler haben vieles bezüglich der Auslegung des Koranwissens verändert. Die Heuchler haben, die Namen des vom erhabenen Gott im Koran genannten Nachfolger des Propheten (die Imame der Ehli Beyt) und die Namen der Heuchler (die Feinde der Ehli Beyt), aus den Deutungen der Versen herausgenommen. Jedoch hat der erhabene Gott die Augen dieser Heuchler geblendet, so dass sie die Erhabenheit, die Stellungen sowie viele Verse, die auf die Verpflichtung zur Folgeleistung der Ehli Beyt Imame hinweisen, nicht verändern konnten.“ (31*)
Suleym bin Kays el-Hilâli (einer der Gefolgsleute des Imam Ali) sagte zum Imam Ali: „Ich habe von Selman, Mikdad und Ebu Zer über die Auslegung des Korans und über die Worte des Propheten etwas gehört, dass beim Volk nicht vorhanden ist. Danach habe ich auch von dir etwas gehört, dass die Worte Selmans, Mikdads und Ebu Zers bestätigt. Ich habe vom Volk, über die Auslegung des Koranwissens und die Worte des Gesandten Gottes etwas gehört, wovon ihr (Anm. d. Verf.: Imam Ali, Selman, Mikdad, Ebu Zer) das Gegenteil behauptet und das vom Volk gesagte als Lüge darstellt. Erzählt das Volk Lügen über die Aussagen des Propheten? Oder legen sie den Koran nach ihren Vorstellungen aus?“
Der Befehlshaber der Gläubigen Imam Ali sprach: „Du hast gefragt und verstehe jetzt dazu die Antwort: Bei dem Volk gibt es Wissen über das, was Recht und Unrecht ist, was richtig und gelogen ist, was ihre Gültigkeit verloren hat und an dessen Stelle getreten ist, was die Allgemeinheit und den Einzelnen anspricht, was ein Urteil beinhaltet und ähnliche Bedeutung besitzt, was im Gedächtnis behalten wird und was man sich erträumt hat.
Als zur Zeit des Gesandten Gottes einige Menschen in seinem Namen (als hätte dieser die Worte gesprochen) gelogen haben, sagte der Gesandte Gottes zum Volk folgendes: Oh ihr Menschen! Die Anzahl derer, die in meinem Namen lügen (so als hätte ich diese Worte gesprochen), hat sich vermehrt! Wer wissentlich in meinem Namen lügt, so als hätte ich diese Worte gesagt, hat für sich in der Hölle einen Platz vorbereitet!
Etwas später, nachdem der Prophet verstarb, hat man Lügen, die man dem Propheten in den Mund gelegt hat, verbreitet. Das Volk hat von nicht mehr als vier Menschen die Hadisen übernommen. Diese vier Menschen, die euch die Hadisen überliefert haben, sind folgende:
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Erste Person: von einem Heuchler, der den Islam für seine Vorzüge benutzt hat und sich als gläubig zeigt, solch einer legt gewissenlos dem Gesandten Gottes Worte in den Mund ohne dabei jegliche Scham zu empfinden.
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Zweite Person: einer, der etwas vom Gesandten Gottes hört und dies nicht so wie es gesagt wurde weitergibt und sich diesbezüglich eine falsche Meinung gebildet hat. Solch einer hat die Lüge nicht vorsätzlich und wissentlich verbreitet. Das Gehörte hat er bei sich behalten; damit spricht er, damit handelt er und wenn er den anderen dies weiter erzählt, sagt er: „Dies habe ich vom Gesandten Gottes gehört.“ Hätten die Muslime gewusst, dass diese Person sich eine falsche Meinung gebildet hat, dann würden sie seine Aussagen nicht akzeptieren. Hätte diese Person selbst gewusst, dass er die Worte des Gesandten Gottes falsch aufgefasst hat, würde er es auch nicht akzeptieren.
- Dritte Person: Hat gehört, wie der Gesandte Gottes einen Befehl ausgesprochen hat, wusste aber nicht, dass dieser Befehl vom Gesandten Gottes später wieder aufgehoben wurde. Er wusste auch nicht, dass der Gesandte vorher etwas verboten und diesen später aber wieder befohlen hat. Somit hat er, das was nicht mehr gültig war, festgehalten und das, was wirklich gültig ist, nicht mehr gewusst. Hätte diese Person vorher gewusst, das das Gesagte keine Gültigkeit mehr hat, so hätte er es bleiben lassen. Hätten die Menschen von der Ungültigkeit der Aussagen des Propheten gewusst, die die dritte Person verbreitete, so würden sie nicht an diesen Hadisen festhalten.
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Vierte Person: Diese würde niemals Lügen über die Worte des Gesandten Gottes verbreiten. Aus Respekt vor dem Propheten sowie aus Furcht vor Gott lehnt er das Lügen grundsätzlich ab und verabscheut es sogar. Die vom Gesandten Gottes gehörten Worte behält er in seiner exakt richtigen Form im Gedächtnis und verbreitet sie unverändert unter den Menschen. Solche Personen wissen sowohl von den Hadisen, die ihre Gültigkeit verloren haben als auch von jenen, die diese ersetzt haben. Solch einer handelt nur auf Grundlage der gültigen Hadisen und unterlässt es, auf Grundlage der ungültigen zu handeln, weil die Gebote des Propheten des Korans gleich sind. So, wie es Verse im Koran gibt, die ihre Gültigkeit verloren haben und durch andere ersetzt worden sind, so gibt es auch Verse, die nicht nur für die Allgemeinheit, sondern auch für den Einzelnen Vorschriften beinhalten und welche, die zweideutig ausgelegt werden können. So sind auch die Worte des Propheten mit den Umständen dieser Verse gleich. Genauso, wie dies auch im Koran der Fall ist, können sich die Worte des Propheten sowohl an die Allgemeinheit als auch nur an den Einzelnen gerichtet sein.
Der Imam Ali sprach weiter:
„Der Prophet hat mir alle ihm hinabgesandten Verse mit ihren Bedeutungen vorgelesen, sie mir diktiert und ich habe sie alle niedergeschrieben. Der Prophet lehrte mir die Auslegung sowie Bedeutung der Verse, er klärte mich auch über die Verse auf, die ihre Gültigkeit verloren und jene, die diese ersetzt haben, über Verse, die eine Vorschrift beinhalten und jene, die zweideutig sind. Ebenso gab er mir Aufschluss über diejenigen Verse, die sich sowohl an die Allgemeinheit als auch nur an den Einzelnen richten. Der Prophet bat von Gott, dass ich sämtliche Lehren von ihm verstehe und nicht vergesse. Somit habe ich alle Verse des Korans sowie sämtliche Lehren des Propheten, die er mich niederschrieben ließ, nicht vergessen und im Gedächtnis behalten.“ (32*)
Zusammenfassend kann man im Ergebnis festhalten, dass die Ehli Beyt und der Koran miteinander verbunden sind und eine Einheit bilden. Das Koranwissen ohne Ehli Beyt ist nicht richtig. Im Umkehrschluss ist das Wissen der Ehli Beyt ohne den Koran nicht richtig. Der Unterschied zwischen den beiden Werten besteht darin, dass der eine Teil sprechen kann und der andere stumm ist. Nur wenn wir uns an Ehli Beyt festhalten, können wir auf dem richtigen Weg sein.